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© M. Handelmann | SUPERillu
Jetzt auch Maschine!

Der Fluch der Puhdys: Dieter "Maschine" Birr hatte Darmtumor

Die Nachricht traf die Fans wie ein Schock: Dieter Birr hatte einen Tumor im Darm! Und er ist nicht der einzige Ex-Puhdy mit Gesundheitsproblemen…

Doch die Musiker haben den Kampf aufgenommen. Ihr Ziel: weiter auf der Bühne stehen können

Die Sorge kam schleichend. Schon vor drei Wochen wurde bekannt, dass Dieter „Maschine“ Birr erste Termine auf unbestimmte Zeit verschoben hatte. SUPERillu erkundigte sich telefonisch und erfuhr von Ehefrau Sylvia: „Er hat Rückenprobleme…“ Dann, vor einer Woche, der Schock. Auf seiner Facebook-Seite verkündete Maschine in einem Video: „Man hat etwas gefunden bei mir im Darm: einen Tumor. Und den haben sie mir rausgeholt.“

„Die Ärzte sagten, Maschine sei ein Phänomen.”

Eine Diagnose, die niemand auf die leichte Schulter nimmt. So ein Tumor kann gutartig sein – aber eben auch bösartig. Und bösartig bedeutet Krebs. Auf Nachfrage bei Rolf Henning, Manager des Musikers, erfuhr SUPERillu: „Die Operation ist sehr gut verlaufen.“ Nur einen Tag verbrachte der 75-Jährige danach auf der Intensivstation, schon nach fünf Tagen konnte er das Krankenhaus verlassen. „Die Ärzte sagten, Maschine sei ein Phänomen. Selbst deutlich jüngere Menschen mit so einem Krankheitsbild hätten mitunter weit länger zu kämpfen.“

Fest steht: Maschine hatte großes Glück. Seine Rückenprobleme hatten sich als Bandscheibenvorfall entpuppt, und der führte ihn in die Klinik. „Auf Empfehlung seiner Hausärztin wurde dort ein kompletter Rundum-Check durchgeführt“, erzählt Rolf Henning. „Und dabei wurde dann der Tumor entdeckt.“ Kurz darauf wurde Maschine operiert.

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Die Puhdys 1981: Quaster, Maschine, Peter „Eingehängt” Meyer, Klaus Scharfschwerdt & Harry Jeske (v.l.n.r.). Vier von fünf kämpfen mit Gesundheitsproblemen

Inzwischen ist der ehemalige Frontmann der Puhdys in der Reha-Klinik. „Maschine fühlt sich sehr gut“, sagt Rolf Henning. „Er ist positiv und total motiviert, macht in der Reha alles mit, was nur geht.“ Denn Maschine will wieder zurück auf die Bühne – und schon ab Anfang Juni stehen die nächsten Termine an. Darauf arbeitet er hin, das ist sein Ziel. Nach der Reha soll es weitergehen, „darauf könnt ihr euch verlassen“, verspricht er seinen Fans im Video. Auch zum SUPERillu-Stadtgespräch am 24.6. in Cottbus will er wieder fit sein.

In letzter Konsequenz werden das aber die Ärzte entscheiden. Nach Ablauf der drei Wochen gibt es einen nochmaligen Check: „Dann werden wir wissen, was weiter passiert“, sagt Rolf Henning. Fest steht: Maschine lässt sich nicht hängen. „Er sagt: ‚Ich schaffe das!‘ Und das ist die richtige Einstellung“, sagt Henning. „Maschine ist auf einem guten Weg!“

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Klaus Scharfschwerdt, seit 1979 bei den Puhdys. Auch er hat ernsthafte gesundheitliche Probleme

Klaus Scharfschwerdt: „Es geht mir nicht ganz so gut. Ich habe ein gesundheitliches Problem.”

Doch er ist nicht der einzige Ex-Puhdy, den das Schicksal ins Visier genommen hat. Schon länger wird gemunkelt, dass auch Klaus Scharfschwerdt, 65, betroffen ist. Auf Nachfrage von SUPERillu erklärt der Schlagzeuger: „Es geht mir nicht ganz so gut. Ich habe ein gesundheitliches Problem, aber ich möchte darüber nicht sprechen.“ Komponist und Texter Burkhard Lasch, langjähriger Weggefährte der Puhdys, sagt: „Ich habe gehört, dass Klaus ernsthaft erkrankt ist. Es geht ihm wohl den Umständen entsprechend: Mit ‚Hans die Geige‘ zusammen arbeitet er an einem Musikprojekt.“

Die Band heißt „Scharfschwerdts Neuland“, bestätigt Rockgeiger Wintoch. „Im September 2017 fingen wir an, unsere musikalischen Ideen umzusetzen.“ Im März 2019 ging es ins Studio, um das Debüt-Album einzuspielen. „Das wird im September erscheinen.“ Im Zuge der Veröffentlichung sollen auch ihre Live-Konzerte starten – und diese Termine stehen weiter fest. Das zeigt: Auch Klaus Scharfschwerdt lässt sich nicht unterkriegen! Und musikalische Pläne und Ziele zu haben – das ist im Kampf gegen die Krankheit sicher hilfreich.

Dieter „Quaster“ Hertrampf hat diesen Kampf bereits gewonnen. „Es stimmt, ich hatte 2009 Prostatakrebs“, verrät er gegenüber SUPERillu. „Aber das habe ich schon lange überstanden und erfolgreich geheim gehalten.“ Er wurde damals operiert, alles verlief gut. „Ich hatte dann zwar noch Folgeschäden, aber inzwischen geht es mir wieder wunderbar. Ich muss noch Medikamente nehmen, doch das stört mich nicht.“ Auch er ist weiter als Musiker unterwegs, begeistert u.a. gemeinsam mit Mike Kilian von Rockhaus als Gäste der Zonenrocker- Konzertreihe „Ostrock meets Classic“.

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Dieter „Quaster” Hertrampf, schon 1965 Gitarrist bei den Ur-Puhdys, besiegte den Prostatakrebs

Dass nun auch ehemalige Puhdys-Kollegen erkrankt sind, hat den Gitarristen getroffen. „Aber warum soll es den Puhdys anders gehen als anderen Menschen? Wir werden alle nicht jünger“, sagt er. „Was zählt ist aber doch, dass wir 46 Jahre erfolgreich gemeinsam Musik gemacht haben. Trotz aller Widrigkeiten.“ Seinen Kollegen wünscht er von Herzen, dass sie schnell wieder gesund werden. „Und dass sich alles zum Guten wendet. Bitte gebt nicht auf! Es soll allen gut gehen.“

Das wünscht sich auch Peter „Eingehängt“ Meyer. Er hat, wie die meisten, von Maschines Erkrankung durch das Video erfahren. „Wir alle hoffen, dass Maschine wieder in Ordnung kommt und wünschen ihm alles Gute!“ Er selbst fühlt sich mit 79 Jahren gesund. „Ich bin ja schon fast hundert“, lacht er. „Und toi, toi, toi: Es geht! Ich habe nicht mal die üblichen Zipperlein, die man in meinem Alter normalerweise so hat. Natürlich kann es irgendwann kommen – und dann kommt es meist ruck, zuck. Also genieße ich die Zeit, in der ich mich noch so gut fühle.“

Oft sind es elementare Einschläge wie ernste Krankheiten, die zeigen, was im Leben wirklich wichtig ist. Das gilt auch für die Puhdys, die in den letzten Monaten in erster Linie wegen finanzieller Auseinandersetzungen Schlagzeilen machten. Kann es also sein, dass die Schicksalsschläge auch ihre Streitigkeiten relativieren? „Das“, so Meyer, „hoffe ich sehr!“

© Privat
Harry Jeske (1999) genoss lange das Klima auf den Philippinen, nun ist er zurück

Harry Jeske: Krank zurück in der Heimat

Auch Bassist Harry Jeske, 81, machte kürzlich Schlagzeilen, wenn auch ungewollt. Die Bild berichtete, dass der Puhdys-Mitgründer ein Pflegefall sei, der in seiner Wahlheimat Wismar von der Volkssolidarität betreut werde, druckte ein Foto mit einem Pflegehelfer. SUPERillu weiß: Der 81-Jährige leidet an Diabetes. Zu schaffen macht ihm seit Jahrzehnten auch Morbus Menière, eine Innenohrerkrankung, die starke Gleichgewichtsstörungen hervorruft. Zusammen mit dem Zucker – eine Kombination, die sich auf das Gangbild auswirkt.

Erst im letzten Jahr war Harry Jeske, gemeinsam mit seiner Frau Erma, 51, von der Philippineninsel Bohol nach Deutschland zurückgekehrt. Die Liebe des gebürtigen Oranienburgers zur Ostsee zog ihn zurück, in Wismar lebt das Paar nun in einer Zweizimmerwohnung. Ein gutes Zeichen: Jeske plant, zum Jubiläum der Band, am 19. November, beim Konzert „Stamping Feet feiert 50 Jahre Puhdys“ in Rostock dabei zu sein…